Halifax

Nun was sollen wir über die 390’000 Seelen schreiben?

Die Leute sind alle sehr freundlich. Nach dem Grüssen fragen sie oft, wie es geht, wünschen alles Gute und eine schöne Reise. Auf unsere Bitte hin bemühen sie sich, langsamer zu sprechen, damit der Slang uns mit der Zeit ins Ohr geht.

 

In der Schweiz ist Halifax vorwiegend durch den Swissair-Absturz SR 111 im 1998 bekannt, es gibt in der Nähe der Absturzstelle bei Peggy’s Cove, südlich von Halifax entfernt, eine einfache Gedenkstätte. Ausserdem ist der Untergang der unsinkbaren Titanic im Jahr 1912, 300 Seemeilen vor der Küste Nova Scotias, sicher vielen bekannt. Die Geschichte ist im Maritime Museum of the Atlantic auf spannende Art dokumentiert, Ein weiteres Geschehnis, das in Europa eher unbekannt ist, aber doch das heutige Stadtbild mitgeprägt hat, ist die Explosion eines voll beladenen Munitionsschiffs im Oktober 1917. Die Stadt wurde im Bereich des Hafens vollständig zu Trümmern, 1900 Menschen starben, über 9000 wurden verletzt, www.maritimemuseum.novascotia.ca.

 

Dann ist noch der Pier 21, Ankunftsort unzähliger Europäer während den Kriegs- und Nachkriegsjahren, sehenswert. Im Museum of Immigration Pier 21 erfährt man viel Interessantes darüber, www.pier21.ca.

Blick vom Hotel zum Hafen
Blick vom Hotel zum Hafen

Zur heutigen Stadt selbst.

Halifax liegt am Citadel Hill, mit einem grossen Grünpark zuoberst. Die Straßen zum Hafen hin verlaufen mit Gefälle vergleichbar mit San Francisco. Zwei grosse Brücken verbinden Halifax mit Dartmouth, sie sind aber zweckmässig gebaut und nicht so schön und berühmt wie die Golden Gate Bridge.

Die Strassen schachbrettartig angeordnet, so wie viele Städte auf diesem Kontinent gebaut sind, wirken auf uns doch etwas langweilig.

In der Stadt herrscht ein Durcheinander zwischen alten und modernen Gebäuden. Wir haben den Eindruck, dass da seit langem konzeptlos gebaut wird. Den Gebäudeunterhalt kennt man anscheinend nicht. Alte, teils schöne Objekte werden benutzt, so lange es geht, dann lässt man sie zerfallen, bis Investoren das Alte zertrümmern und Modernes erstellen.

 

Ein altes Bijou, welches noch gepflegt wird, ist für uns der Sackbahnhof von Halifax, obschon er offenbar wenig benutzt wird, von hier fährt z.B. täglich ein Nachtzug nach Montréal. Uns wurde gesagt, dass Halifax zum grössten Hafen des Ostens von Amerika ausgebaut werden sollte. Die Stadt hat aber kürzlich einen Wettbewerb verloren, weil durch das fehlende Schienennetz der Transport der Güter gegen Westen verunmöglicht wird.

Der Hafenbereich erstreckt sich über mehr als 15 Kilometer. Von der Pier 21 im Südosten der Stadt erreicht man nach 30 Minuten Fahrt entlang des Hafenbereichs den Anlegeplatz der Containerschiffe in Nordosten. Das Areal hier ist riesig gross. X-tausend Container sind auf 8 Etagen geschichtet. Ohne Begleitfahrzeug findet man sich da nicht zurecht. Dank Chauffeur können wir hier auch unseren kleinen Camper finden (siehe auch 28.4. "Ein besonderer Tag).