Wiedersehen in Fredericton, New Brunswick

Die hübsche kleine Stadt Fredericton, Hauptstadt von New Brunswick, ist einen Besuch wert. Sie liegt am malerischen breiten St. John River, besitzt sehr alte Villenquartiere, ein schönes Backsteingebäude, das sich als City Hall und Visitor Center zugleich entpuppt sowie eine alte Fachwerk-Eisenbahnbrücke, die heute als Fuss- und Veloweg benutzt wird. Ein grosser an einem Hügel gelegener Stadtpark lädt zum Spazieren ein.

Zu Fredericton und New Brunswick gehört auch die Geschichte des Imperiums Irving. Überall im Osten Kanadas wird man an Irving erinnert. Irving Oil Limited besitzt tausende von Tankstellen. K.C. Irving, in New Brunswick geboren, ist einer der grössten Landbesitzer, ihm gehören Strassen, sämtliche Medien von New Brunswick, Läden, Golfplätze und vieles mehr. Weiteres kannst du nachlesen unter de.wikipedia.org/wiki/Kenneth_Colin_Irving.

 

Beim Visitor Center wollen wir uns nochmals mit Kathrin und Ralph vom Second Paradise treffen, die auf einer kleinen Ferienreise in die Provinz Québec waren und nun auf dem Rückweg extra einen Zwischenhalt einlegen. Über E-Mail und SMS machen wir den Treffpunkt aus: Punkt 12 Uhr bei der City Hall. Es klappt fast auf die Minute genau, wie könnte es anders sein bei Schweizern und Auslandschweizern. Wir freuen uns sehr über das erneute Wiedersehen.

Nach einem ausgedehnten Spaziergang durch den schönen Odell Park geniessen wir abends zusammen Schnitzel und Spätzle und zum Nachtisch Schwarzwälder Kirschtorte. Uwe, ein deutscher Auswanderer, kocht hervorragend. Wir verabschieden uns herzlich vom Second-Paradise-Team und Hund Meite. Wahrscheinlich nun für eine längere Zeit.

 

Bei frühlingshaftem Wetter unternehmen wir am nächsten Tag eine Velotour. Der Veloweg führt vom Campingplatz aus über 10 km dem St. John River entlang. Über die alte 700 m lange Eisenbahnbrücke muss der Weg, das wollen wir uns nicht entgehen lassen. Nach einer weiteren 1/2 Stunden Fahrt entscheiden wir uns, auf einer Bank am Flussufer etwas zu essen. Der Weg führt uns an einer Pizzabude vorbei. Dort bestellen wir dank unserer perfekten Englischkenntnisse zwei Pizzas, die wir im Backofen zuhause noch fertigbacken müssten. Nach langem Hin und Her verstehen sie endlich, dass wir eine fertige Pizza zum Mitnehmen wollen. Nur müssen wir dafür einen ziemlich hohen Aufpreis bezahlen, was wiederum wir nicht verstehen. Dafür erhalten wir jetzt zwei riesige viereckige Pizzas, die wir selbstverständlich gar nicht auf einmal essen können. So sind wir gleich noch für das Nachtessen und das morgige Mittagessen auf dem Campingplatz eingedeckt. Die Pizzas schmecken aber hervorragend und sind diesmal gottseidank nicht mit einer Milchsosse versüsst.

Von Fredericton aus fahren wir dem St. John River entlang (in Werbebroschüren gerne als "Rhein" Kanadas bezeichnet) nach Norden und erreichen Hartland, wo sich die angeblich längste gedeckte Holzbrücke der Welt befindet. So schön wie die Holzbrücken in Aarberg oder Büren an der Aare ist sie nicht, dafür aber immerhin fast 400 m lang.

Bald darauf befinden wir uns schon in der Provinz Québec und übernachten im sehr schönen und fast leeren Parc de la République in der Nähe von Edmundston. Hier müssen wir gleich unsere Französischkenntnisse hervorholen, da die Provinz Québec französischsprachig ist und nur wenige Leute englisch sprechen.