Québec City

Von Tadoussac her erreichen wir die Peripherie von Québec City ungefähr in 2 ½ Stunden. Da wir wegen den noch geschlossenen Touristenbüros keine detaillierte Strassenkarte von Québec und Umgebung auftreiben konnten, folgen wir 30 km vor der City den Anweisungen des GPS und verlassen die Autobahn. Quartierstrassen liebt unser Jumbolino aber nicht besonders, deshalb beschliessen wir, entgegen den Anweisungen der Elektronik, zurück auf die Autobahn zu fahren. Aber ohalätz. Dieser Weg führt uns direkt ins Stadtzentrum, was wir bei Städten wenn immer möglich vermeiden wollen.

Québec City ist auf einen Hügel gebaut, und so fahren wir nun eine steile Strasse hoch und landen mitten in der Altstadt. Eine Stadtbesichtigung hatten wir eigentlich noch nicht eingeplant. Gottseidank sind die Stadttore und Gassen für unseren Jumbolino breit genug, so dass er keine Kratzer abbekommt!

Auf der andern Seite des Zentrums führt unser Weg über eine Serpentine wieder runter zum St. Lorenz-Strom. Unser Campingplatz befindet sich in Lévis, auf der gegenüber liegenden Flussseite. Die Fähre, die gemäss unserem Reiseführer die beiden Städte verbindet, nimmt keine Camper mit. Unsere Nerven sind schon etwas strapaziert, und jetzt müssen wir noch den 35 km langen Umweg über eine Brücke nehmen, die flussaufwärts liegt. Wie machen das nur die Kanadier, die jeden Tag den Fluss queren müssen? Brücken gibt es nicht viele hier, und die Distanzen sind gross.

Am nächsten Tag ist alles wieder vergessen. Wir freuen uns über den sehr schön angelegten und hervorragend markierten Veloweg, der uns vom Campingplatz über 8 Kilometer dem St. Lorenz entlang direkt zur Fähre bringt. Von hier aus ist die Sicht auf die Stadt und ihre Silhouette einmalig.

 

Wir geniessen diesmal unseren stressfreien Bummel durch die Altstadt, besichtigen als pflichtbewusste Touristen einige Sehenswürdigkeiten und treffen beim Visitor Center unerwartet und nun zum dritten Mal auf Barbara und Remi. Auch sie sind vom französischen Charme der Stadt mit ihren Strassenmusikanten und Künstlergassen begeistert.

 

Québec Ville, heute Hauptstadt der Provinz Québec, wurde 1608 von Samuel de Champlain gegründet und war die Hauptstadt der französischen Kolonie Neufrankreich. Sie ist die einzige Stadt in Nordamerika mit einem Altstadtkern und intakten Festungsanlagen und wurde 1985 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

 

Besonders eindrücklich ist das Hotel Château Frontenac, das die Stadt und den Hafen überragt. Neben illustren Gästen wie Grace Kelly und Frank Sinatra logierten auch Queen Elizabeth und sogar Helmut Kohl in den geschichtsträchtigen Mauern. Hier trafen sich nämlich im Mai 1943 Winston Churchill und Franklin D. Roosevelt, um die Invasion in die Normandie vorzubereiten.

 

Dass wir auch die kulinarischen Seiten von Québec erkunden, versteht sich von selbst. Ein Restaurant reiht sich ans andere, da fällt einem die Auswahl schon schwer. Aber wir haben Glück, wir finden ein Restaurant mit kleiner Terrasse und geniessen ein feines französisches Abendessen zu erschwinglichen Preisen.