LyBe on tour
Am 1. Juli ist Canada Day, kanadischer Nationalfeiertag, und dieser wird gemäss Prospekt mit einem grossen Feuerwerk in Niagara Falls gefeiert. Diesen speziellen Anlass wollen wir unbedingt aus nächster Nähe miterleben.
Auf dem Weg dahin braucht unser Hymer noch Diesel. Beim Zahlen an der Kasse sind für uns oft noch zwei Glacestengel auf der Rechnung. Sicherheitsbewusst wie wir sind, schlecken wir das Eis immer auf einem Abstellplatz in der Nähe der Tankstelle. Nur stehen wir diesmal auf einem Platz, wo sonst der Pneudruck gemessen wird. Ein Kandier macht uns sehr freundlich darauf aufmerksam. Das heisst, nach einem kurzen Gespräch über woher und wohin, sitzt der nette Mann bereits in unserem Camper am Tisch und kreist mit einem Marker alle seine Empfehlungen mit Begeisterung auf unserer neuen Strassenkarte an.
Er ist noch am Werken, da kommt bereits ein weiterer Interessierter und ergänzt durchs offene Fenster, was der erste noch nicht eingekreist hat. Kurzentschlossen streckt der Zweite, Tim, uns seine Visitenkarte entgegen und meint dazu, ein Telefonanruf auf diese Nummer genüge, sollten wir unterwegs in Schwierigkeiten geraten. Auf unserer Map, die inzwischen aussieht als hätte sie gerade die Masern bekommen, versuchen wir nun, das Wesentliche für unsere weiteren Ziele herauszupicken.
Niagara Falls ist eine Stadt mit fast 100'000 Einwohnern. Sie liegt am Niagara River gegenüber der gleichnamigen US-amerikanischen Stadt. Nebst Hochhäusern im Bereich der Wasserfälle hat die Stadt ein "Klein-Las Vegas" und eine sehr schöne Promenade den Wasserfällen und dem Niagara River entlang.
Das Feuerwerk, das im Sommer 3 mal die Woche abgefeuert und für diesen Tag als etwas Besonderes angekündigt wird, dauert aber unerwartet kurz. Mitten drin werden wir zusammen mit all den Tausenden Zuschauern von einem Platzregen überrascht, und bis wir unsere Regenpelerinen ausgepackt und übergestülpt haben, sind wir schon bis auf die Haut durchnässt und das Feuerwerk ist bereits beendet.
Die Wasserfälle live und aus nächster Nähe zu erleben, ist schon sehr beeindruckend. Wir bekommen kaum genug vom Anblick dieser gewaltigen Wassermengen, die da 51 Meter in die Tiefe donnern. Abends, wenn dann noch die grossen Scheinwerfer in die Gischt strahlen, bekommt diese Wassergewalt fast etwas Unheimliches und Mystisches. Eigentlich bräuchte es das Feuerwerk um 10 Uhr nicht, denn die Raketen werden von den Pyrotechnikern in einem solchen Tempo abgefeuert, dass wir Berner in diesen knappen 10 Minuten kaum mitbekommen, was da alles am Himmel leuchtet und knallt.