Saskatoon (260'00 Einwohner) ist schöner als Regina, die Hauptstadt von Saskatchewan, jedenfalls behauptet das unser Reiseführer. Somit beschliessen wir, die Provinz Saskatchewan auf der Nordroute zu queren, d.h. statt auf dem TCH 1 fahren wir auf dem Yellowhead Highway 16.
Vorerst erhoffen wir uns auf dieser Strecke ein paar schöne Tage im berühmten Riding Mountain National Park zu erleben, sind aber etwas spät dran. Wieder einmal steht ein Wochenende vor der Tür und der Campingplatz ist platschvoll. So bekommen wir einen "super tollen" Platz zugewiesen: direkt vor unserer Nase führt eine vielbefahrene Strasse vorbei. Das gefällt uns gar nicht, und wir beschliessen nach einer unruhigen Nacht, den Park so rasch wie möglich Richtung Saskatchewan zu queren.
Die Landschaft dorthin erleben wir als abwechslungsreich. Die vielen Farmen sind oft durch Wälder und Buschwerk getrennt. Getreidefelder sehen wir hier wenige, dafür Sonnenblumen- und Rapsfelder. Viele Grünflächen mit Wasserläufen und Seen bekommen wir immer wieder zu Gesicht. Die Canadian Pacific Railway mit ihren langen Güterzügen begleitet uns abschnittsweise auf dieser Strecke.
Besonders auffallend sind hier die letzten Spuren bzw. grossen Tümpel der diesjährigen Frühlingsüberschwemmungen in Manitoba und Saskatchewan. In einem Kaff weitab von Städten werden wir anhand von Plakaten auf eine Ausstellung aufmerksam, die über die Hunderttausenden Zugvögel mit Zwischenhalt an den Quill Lakes berichtet. Wir halten hier an und bekommen eine interessante Privatführung, da keine weiteren Besucher da sind. Diese drei Seen weisen einen hohen Salzgehalt auf, vergleichbar mit dem Toten Meer. Leider sind die Zugvögel noch nicht da, die im Herbst vom hohen Norden kommen, hier einen Stopp einlegen und auftanken, bevor sie dann in den Süden der USA weiterfliegen oder im Frühling wieder zurückkehren.
Ob dem schönen Campingplatz im Süden der Stadt Saskatoon mit sehr gepflegter Innenanlage sind wir überrascht. Er trägt den Namen Gordon Howe, wie Eingeweihte natürlich wissen, war dies ein berühmter kanadischer Eishockeyspieler. Leider ist der Platz komplett besetzt. Wir kommen etwas spät an, und es ist wieder einmal ein Long Weekend der Kanadier, da sind viele mit ihrem RV (recreational vehicle = Freizeitfahrzeug) unterwegs. Für die erste Nacht stehen wir auf einem Overflow-Parkplatz, bekommen aber für die zweite Nacht einen schönen Stellplatz auf dem Campinggelände. Hier ist wegen der guten Wäscherei grosser Waschtag angesagt, aber nicht nur für die Wäsche. Auch wir stehen im gepflegten Duschraum genüsslich unter der Dusche.
Saskatoon liegt am South Saskatchewan River, der in den Rocky Mountains entspringt und im Osten in den Winnipegsee mündet. Der Stadtpark River Landing erstreckt sich mehrere Kilometer am Ufer des Flusses entlang. Wunderschön ist er angelegt, ein Musterbeispiel für Landschaftsarchitekten. Gerne wandern wir durch den Park. Der Höhepunkt der landschaftlichen Darbietungen ist eine Mini-Darstellung des South Saskatchewan River von der Quelle bis zur Mündung, auf einer Fläche von 30 x 15 Meter angelegt. Brücken, Berge, Städte und Wasserspiele sind in die Minilandschaft eingebaut. Faszinierend und lehrreich für Touristen wie uns und herrlich zum "Chosle" (berndeutsch für Plantschen) und Nasswerden für die Kinder.
Das riesige schöne Delta Bessbourough Hotel zwischen Park und Stadt gelegen gehört in die Tradition der berühmten Canadian Pacific Railway Hotels und ist ein Prunkstück von Saskatoon.