Albertas Badlands

Unser nächstes Ziel liegt im südlichen Alberta. Wir wollen den Dinosaur Provincial Park besuchen, eine riesige letzte Ruhestätte für Tausende von Dinosauriern. Er liegt bei Brooks in den Badlands (Ödland), das sind karge, durch Erosion entstandene Landschaften zerklüfteter Sandsteinformationen. Nach der letzten Eiszeit vor 14'000 Jahren wuschen Wind und Wasser die Canyons der Badlands aus und legten viele Dinosaurierknochen frei. Die Forscher (Paläontologen) fanden bei den unzähligen Ausgrabungen Skelette von mehr als 35 verschiedenen Arten Dinosaurier, die nun weltweit in verschiedenen Museen ausgestellt sind. Das Museum in Drumheller hat die grösste Fossilienausstellung. Wir kommen später darauf zurück.

Der Park taucht plötzlich aus dem Nichts auf, denn die Schlucht, in der er liegt, fällt von der grasbewachsenen Ebene steil in die Tiefe ab. Bei diesem Anblick kommt uns unweigerlich der Grand Canyon in den USA in den Sinn.

Das Besucherzentrum im Park informiert umfassend über die Ausgrabungen. Leider sind nur wenige Bereiche des Parks für die Touristen zugänglich, aber eine Rundwanderung mit spannenden geschichtlichen Darstellungen können wir selber unternehmen und fühlen uns ein wenig wie in Jurassic Park.  Badlands, eine Landschaft, die uns die Jahrmillionen zurückliegende Vergangenheit näher bringt und einen über das Jetzt nachdenklich stimmt.

 

Dem Red Deer River entlang gelangen wir in ein vom Fluss ausgewaschenes langes schönes Tal und werden durch ein riesiges Plakat auf die Atlas Coal Mine Historic Site aufmerksam gemacht. Ein Kohlebergwerk zu besichtigen, wäre sicher interessant. Kurzentschlossen machen wir bei der Mine einen Halt und nehmen an einer Führung teil. Als Mineure mit Helm und Stirnlampe ausgerüstet, steigen wir dem ausgedienten Kohlenförderband (der einzigen in Kanada erhaltenen Förderanlage aus Holz) entlang über eine steile Treppe hoch, bis zum Mineneingang. Leider ist die Mine aus Sicherheitsgründen verbarrikadiert. Eigentlich schade, denken wir. Hier wird uns Touristen ein seit 1984 stillgelegtes und stark heruntergekommenes Kohlebergwerk bis zum Eingang gezeigt, das eigentlich eine spannende Geschichte erzählen könnte, würde man es für die Touristen in Schuss halten. So müssen wir uns begnügen mit den attraktiv formulierten Geschichten eines lustigen Erzählers, der uns das übriggebliebene defekte Material aus der Nähe erklärt und das Leben der damaligen Minenarbeiter lebhaft veranschaulicht.

 

Weiter geht es anschliessend auf dem 25 km langen Hoodoo Drive nach East Coulee. Aber was sind denn Hoodoos? Es handelt sich um pilzförmige Sandsteinsäulen, die durch Wind und Wasser erodiert sind und verschiedene bizarre Formen aufweisen. Diese Hoodoos haben schon in vielen Filmen, vor allem Western, als Kulisse gedient.