Im Banff Nationalpark

Nach der ersten Nacht auf dem Campingplatz Tunnel Mountain trauen wir beim Öffnen der Schieberollos unseren Augen nicht, sind doch die umliegenden Berge bis unter 2000 Meter weiss gestrichen. Puh, kalt ist es auch noch draussen. Bei diesem nasskalten Wetter haben wir absolut keine Lust zum Wandern. Da ist das Bummeln im Städtchen Banff sicher das Richtige. Zu unserer Freude fährt direkt ab dem Campground ein Bus zur Banff Avenue. Viele Touristen tun das Gleiche wie wir: Bummeln, Lädele, Kaufen, Essen und Trinken.

Für unser Nachtessen haben wir wieder einmal die Qual der Wahl. Es gibt so viele verschiedene Länderspezialitäten, dass wir als Liebhaber internationaler Gerichte uns fast nicht entschliessen können, welcher Küche wir heute den Vorzug geben wollen. Schliesslich entscheiden wir uns für ein koreanisches Restaurant. Hier befinden wir uns fast nur unter Asiaten. Die europäischen Touristen halten sich vermutlich eher an die traditionellen Küchen. Die Spezialität heisst Bil-go-gi, dünn geschnittenes Rindfleisch, das auf dem Tisch grilliert wird. Wir legen nach einer kurzen Einführung des Kellners das Fleisch auf Salatblätter (Lettuce), rollen das Ganze ein und tunken es in diverse Saucen. Wohlgemerkt, alles von Hand. Etwas ungeschickt sind wir schon dabei, aber es schmeckt uns sehr gut.

Am nächsten Tag ist das Wetter schon wieder angenehmer, und wir unternehmen kleinere Wanderungen zu den Hoodoos und hinunter zum Bow River und flussaufwärts bis zu den Wasserfällen.

Ein Ausflug mit der Gondola (Seilbahn) auf den Hausberg Sulphur Mountain darf natürlich nicht fehlen. Von hier oben geniessen wir bei klarem Wetter die tolle Fernsicht und sind beeindruckt vom Bergpanorama, das ein wenig an die Schweizer Alpen erinnert. Wiederum treffen wir auf junge Schweizer. Der eine arbeitet auf einer Farm in Ontario und der andere in Alberta. Vieles erzählen sie uns über gemachte Erfahrungen mit ihrem Job und den Landsleuten, während dem uns in dieser luftigen Höhe der Wind um die Ohren bläst.