Auf dem Icefields Parkway

Ein schöner warmer Abend am Lagerfeuer
Ein schöner warmer Abend am Lagerfeuer

Der Johnston Canyon mit Zugang auf einer Nebenstrasse Richtung Lake Louise ist uns als sehr schön beschrieben worden. Wieder einmal ist Wochenende und der Parkplatz für die Canyonwanderung ist total überfüllt. Wir beschliessen, direkt auf den kleinen Campingplatz Castle Mountain zu fahren und verschieben die Wanderung auf Montag. Im Liegestuhl geniessen wir den warmen Nachmittag und einen gemütlichen Abend an unserem Lagerfeuer, genauso wie es die Kanadier zuhauf praktizieren. Beno hat noch ein Beil gekauft, zerkleinert die Riesenholzstücke und feuert, was das Zeug hält, denn laut Prognose soll das Wetter in den nächsten Tagen umschlagen.

Aber schon am nächsten Morgen überrollt uns Dauerregen mit mitgebrachter Kälte. Wir entschliessen uns, direkt nach Lake Louise zu fahren. Vielleicht haben wir dort mehr Schönwetterglück.

Aber ohalätz, hier ist es saukalt und es fängt an zu schneien. Das Erwachen am darauffolgenden Morgen bringt nichts Erfreuliches, stehen wir doch mit unserem sommerbereiften Jumbolino in einer weissen Landschaft.

Auf dem Weg zum Payto Lake
Auf dem Weg zum Payto Lake

Wir entschliessen uns Richtung Jasper Nationalpark zu flüchten. Gemäss Wettervorhersage soll das Wetter im 1000 Höhenmeter gelegenen Städtchen Jasper besser sein. Also nichts wie los, der Weg über den Icefields Parkway zwischen Banff und Jasper ist immerhin 230 km lang und führt über den auf 2080 Höhenmeter liegenden Pass Bow Summit.

Unterwegs klärt das Wetter von Stunde zu Stunde auf und die Landschaft wird zusehends grüner, nur um den Peyto Lake ist alles noch weiss verschneit.

Beim Columbia Icefield legen wir einen Halt ein und gehen vom Besucherzentrum zu Fuss hoch zum Athabasca Gletscher. Wenn wir 50 Dollar pro Person hinblättern würden, könnten wir mit einem Spezialbus das Gletscherfeld bereisen, was bei uns in den Alpen aus Umweltschutz- und Sicherheitsgründen kaum vorstellbar wäre. Die Gletscherzunge kann aber zu Fuss besichtigt werden.


Auf dem Weg dorthin ist es paradoxerweise verboten, in diesem riesigen Steinfeld Steinmandli zu bauen. Wenn jemand einem solchen Mandli begegnen sollte, wird ihm auf einem Verbots- bzw. Gebotsschild empfohlen, es mit währschaften Schuhen zu zerstören.

 

Was mit unseren Gletschern in den Alpen geschieht, beindruckt auch hier. Der Gletscher soll in den letzten 150 Jahren um 2 km kürzer geworden sein. Was noch mehr beindruckt, ist die Tatsache, dass mehr als 3/4 dieser Strecke in den letzten 40 Jahren durch die Erwärmung frei gelegt wurde.