Wir verlassen Jasper Richtung Westen und gelangen von der Provinz Alberta in die Provinz British Columbia, kurz BC genannt. Auf der Fahrt Richtung Valemount passieren wir den Mount Robson, mit 3954 m höchster Berg der Rockies. Leider ist der schöne Berg mit mächtigen Gletscherfeldern in Wolken gehüllt und wir können seinen majestätischen Anblick nur auf Bildern geniessen.
In Valemount öffnet sich ein Tal mit dem Namen North Thompson. Entlang dem gleichnamigen Fluss, der gegen Südwesten Richtung Okanagan Valley fliesst, sehen wir auf grossflächigem Weideland viele Kühe grasen, ein seit langer Zeit vermisstes Bild. Bei Blue River buchen wir eine River Safari und rasen mit einem Schnellboot über den Mud Lake. Zuerst "müssen" wir einen kleinen Wasserfall besichtigen, da keine Bären zu finden sind. Aber das Glück ist uns schliesslich doch noch hold und nach mehreren Kilometern Fahrt schauen wir einem Schwarzbären zu, wie er baden geht.
Unseren nächsten Halt machen wir in Kamloops, wo die Flüsse North und South Thompson zusammenfliessen. Die karge, braun gezeichnete Landschaft gehört zu den wärmsten Gebieten Kanadas. Den BC Wildlife Park (Tierpark) möchte Lydia hier nicht verpassen. Der Park ist spezialisiert auf die Pflege von verletzten oder verwaisten einheimischen Wildtieren, die entweder wieder ausgewildert werden oder hier ein neues Zuhause finden. Hier sehen wir nun endlich eine Elchkuh, wenn auch leider nur hinter einem Zaun, sowie 2 Grizzlibären, einen Puma, Waschbären und viele andere Tiere aus British Columbia.
Das Okanagan Valley beeindruckt uns mit seinen langen schönen Seen, der Okanagan Lake zum Beispiel ist über 100 km lang. Dank dem trockenen und warmem Klima gedeihen hier viele Früchte und Gemüse, und im grössten Weinanbaugebiet Kanadas mit vielen Ferienorten wie Kelowna oder Oliver fühlen wir uns ein bisschen wie am Gardasee in Italien.
Die letzte kanadische Ortschaft vor der US-Grenze ist Osoyoos mit ihrem spanisch-mexikanischen Aussehen. Hier gibt es einen schönen Provincial Park auf einer schmalen Halbinsel, die 1 km weit in den warmen Osoyoos See hinausragt. Die Gegend wird wegen ihrer trockenen Sommerhitze auch Pocket Desert (Taschenwüste) genannt. Ein letztes Areal unverbauter Wüste finden wir im nahen Desert Center mit karger wüstenähnlicher Vegetation, vorwiegend aus Feigenkakteen und Salbeibüschen bestehend.
Von Osoyoos aus traversieren wir das Gebirge der Coast Mountains Richtung Vancouver. Der Strasse entlang stehen viele Gemüse- und Früchtestände, die teilweise von den First Nations betrieben werden (früher Indianer genannt). Sie leben oft in dünn besiedelten Gegenden wie hier in dieser Hügellandschaft.