Das White Sands National Monument (Weisser Sand) ist ein rund 25 km südwestlich von Alamogordo (New Mexico) gelegenes Naturschutzgebiet am nördlichen Ende der Chihuahua-Wüste. Es umfasst in einem weiten Tal - dem Tularosa-Becken (Tularosa Basin) - den südlichen Teil eines 712 km² grossen Gipsfeldes, auf dem sich riesige Dünen gebildet haben.
Über die Entstehung des grossen Sandbeckens werden die Touristen im Visitor Center dieses Parks sehr gut informiert:
Der Gips (Kalziumsulfat) ist ein Mineral, das weit oben in den San Andres und den Sacramento Mountains vorkommt. Durch die Hebung der Berge wurde das Mineral im Laufe der Zeit durch Schnee und Regen aus den Felsen gelöst. Anschliessend gelangte es in das Becken und wurden dort sukzessive als Sediment abgelagert. Dieses würde von Flüssen normalerweise in das Meer getragen werden, doch da es im Tularosa-Becken keinen Abfluss gibt, sind der Gips und andere gelöste Sedimente innerhalb des Tals gefangen. Nachdem das Wasser aus dem Sediment verdunstete, kristallisierte der Gips aus. Die Kristalle zerbrachen wiederum zu Körnern, die durch den Wind zu riesigen weissen, staubigen Dünen aufgetürmt wurden.
Sogar Pflanzen und Tiere, die gut für das Leben in der Wüste ausgerüstet sind, haben Probleme, in den sich stets verändernden Dünen zu überleben. Eine kleine Anzahl von Pflanzen hat sich den schwierigen Bedingungen angepasst und kann so verhindern, ständig unter Sand begraben zu werden. Die Soaptree Yucca (Seifen-Palmlilie) z.B. verlängert ihren Stamm, damit sich ihre Blätter immer über dem Sand befinden.
Wie in anderen Wüsten, halten sich die meisten Tiere, die hier leben, während der Hitze des Tages in ihrem Bau unter der Erde auf und kommen erst nachts zum Vorschein. Am Morgen kann man im Sand die Spuren von Nagetieren, Kaninchen, Füchsen, Kojoten und anderen Nachttieren finden. Eidechsen, Käfer und Vögel sind tagaktiv und können in den Pflanzenbereichen beobachtet werden. Einige wenige Tierarten wie die Taschenmaus, zwei Eidechsenarten und verschiedene Insekten haben eine weisse Tarnfarbe entwickelt, die sie vor ihren Feinden schützt.
In dieser Wüstengegend, nicht weit von White Sands und Alamogordo entfernt, befindet sich eine durch die US Army abgesperrte Raketenbasis, die White Sands Missile Range. Hier wurde 1945 der 1.
Atombombentest (Trinity Test) durchgeführt. Etwa ein- bis zweimal in der Woche werden der Park und die Zufahrtsstrassen aus Sicherheitsgründen gesperrt, wenn Raketentests
stattfinden.
Sogar im weit abgelegenen Campingplatz Oliver Lee State Park südlich von Alamogordo hören wir die Tests. Es hört sich an wie ein am Boden verankerter Jumbo, der mit voller Leistung
starten möchte.
Die Wartezeit auf Nachricht von AAMCO in El Paso, Texas, verkürzen wir uns hier mit einer Wanderung auf dem Dog Canyon Trail in den Sacramento Mountains, von wo wir einen herrlichen Ausblick auf das Tularosa Basin geniessen.
Alamogordo führt, wie könnte es anders sein, ein Museum über die Weltraumgeschichte (New Mexico Museum of Space History). Uns interessieren aber nicht die vielen ausgedienten Raketen, sondern das IMAX-Kino, welches zum Museum gehört. Zur Zeit spielen sie einen Film über die Entstehung der Tornados (Tornado Alley vom Filmregisseur Sean Casey) und deren Verwüstungspotential. Sehr eindrücklich, was wir in diesem Movie - er wird nur für uns zwei abgespult - zu Gesicht bekommen. (Mehr über Tornados und Hurrikane siehe unter Dies&Das)