Amerika zum Zweiten

Unser zweiter Start in den USA, dieses Mal in Los Angeles, verläuft problemlos, trotzdem nicht ganz ohne. Wärme, eher schon Hitze, und klimatisierte Räume überstehen unsere Atmungsorgane nicht ohne Defekte oder Infekte. Grippeähnliche Symptome schleppt Beno über eine Woche mit sich herum, dann folgt Lydia.

 

Aber jetzt ist alles ok. Wenn da nicht der Standard der amerikanischen Camper wäre, der bei weitem nicht mit unseren europäischen Camper-Ausstattungen mithalten kann. Und unser Fahrzeug ist erst 4'000 Meilen alt. Elektrisch bzw. elektronisch sind die Amis Spitze (Klimaanlage, grosser Kühlschrank mit separatem Tiefkühlfach, Mikrowelle, USB-Steckdosen, Fernseher und DVD-Spieler, elektrisch gesteuerter Slide-Out usw., alles Stromfresser natürlich, dafür werden Kochherd und Heizung mit Gas betrieben). Aber dann die dunkelbraune Möblierung mit ihren verschnörkelten Holzfronten, sie verdüstert unser Interieur mit ohnehin nur wenigen Fenstern zusätzlich, und die grelle Beleuchtung trägt auch nicht gerade zur Gemütlichkeit bei. Die zwei kleinen Dachfenster, direkt über den Betten angeordnet, wären eigentlich toll, wenn sie verdunkelt werden könnten. Auf den ersten Blick hat es viele Schränke, die wir aber nur schlecht nutzen können, da sie teilweise nicht über Trennwände bzw. Tablare verfügen. Der Standard und auch die sanitären Installationen entsprechen etwa den Einrichtungen bei europäischen Fahrzeugen der vorletzten Generation. Aber was soll's, der Leprechaun (irischer Kobold) ist für die nächsten 6 Wochen unser Zuhause, und wir werden uns schon noch an ihn gewöhnen.

Unser Leprechaun von Road Bear RV, 7.5 m lang
Unser Leprechaun von Road Bear RV, 7.5 m lang

Die 5,5 Tönner RV (Recreation Vehicles) wie man hier sagt, baut man in Europa in moderner, eleganter Leichtbau-Technik mit 3 Tonnen Gesamtgewicht. Das Fahren ist gewöhnungsbedürftig, aber ein starker Benziner, der 28 l auf 100 km verbraucht, beschleunigt die Masse rasant und das lastwagenbreite Fahrzeug verhält sich auf der Strasse zu unserem Glück sehr spurtreu.

Haben wir mal Schwierigkeiten, kein Problem, tagsüber erreichen wir die Zentrale sogar auf schweizerdeutsch. Aber oha, nachts wird dann nur noch englisch gesprochen, da die Verbindung zum neuen Inhaber von Road Bear nach Neuseeland geschaltet wird.

Weil unser Fahrzeug neu ist, haben wir noch kein offizielles Nummernschild, aber dafür begleitet uns der Berner Bär auf unserer Reise.

 

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