Dem Rio Grande entlang nach Norden

Noch lange könnten wir in den Kakteenparks von Arizona verweilen. Wenn wir zu Fuss und mit vollgeladenem Fotoakku durch die Ebenen streichen, kommt unweigerlich das Glücksgefühl auf, einen blühenden endlosen Garten Eden zu durchwandern, nur fehlen die verführerischen Früchte.

 

Gemächlicher als die grossen Trucks, die meisten donnern mit dem erlaubten Limit von 120 km/h an uns vorbei, steuern wir, etwas schwankend wegen den starken Windböen, auf der Interstate I-10 von Tucson gegen Osten, d.h. New Mexico, zu. Im Süden der USA verläuft diese Autobahn von Westen nach Osten bzw. von Osten nach Westen wie auf der Landkarte mit einem Lineal gezogen. Endlos scheinende Strecken führen durch ebene Wüstengebiete. Manchmal beobachten wir links oder rechts der Fahrbahn staubige Windhosen, im Hintergrund schliessen kahle Berge das Landschaftsbild ab. 

 

Am Morgen, nach unserem Camp-Lager auf dem Good Sam Areal in Deming, New Mexico, bekommen wir im nahe gelegenen Visitor Center spannende Fahrrouten empfohlen. Wir bevorzugen jedoch die auf der I-25 gerade verlaufende Strecke nach Albuquerque. Die vorgeschlagene Scenic Route scheint zwar toll zu sein, zieht sich jedoch über eine kurvenreiche, fast 300 km lange Bergstrecke, und das ist mir als Fahrer dann doch zu lang.

 

Hoch über dem Elephant Butte Lake
Hoch über dem Elephant Butte Lake

Parallel zur I-25, die uns nach Norden bringt, verläuft der Rio Grande, den wir einmal als fliessendes Gewässer und ein anderes Mal als einen langen verschnörkelten Stausee kurzzeitig erblicken können. Am drittlängsten Fluss der USA mit 3034 Meter Länge wollen wir übernachten. Der State Park "Elephant Butte" bietet diese Möglichkeit. Wir schnappen uns einen Stellplatz (Campsite), von dem aus wir eine ausladende Aussicht auf den Stausee "Elephant Butte Lake" haben.