Der Norden New Mexicos soll landschaftlich und vegetativ sehr abwechslungsreich sein und hat viel zu bieten. New Mexico ist flächenmässig mit Deutschland vergleichbar. Das Hochplateau, meist über 2000 m liegend, beginnt im Süden mit wüstenartigen, unendlichen Weiten und endet im Norden zum Staate Colorado hin mit immer höher werdenden Bergen und tiefen Schluchten.
Wir möchten ein typisches Pueblo besuchen, um mehr über die Puebloindianer und ihre Kultur zu erfahren und entscheiden uns für einen Besuch des Jemez Pueblos (Walatowa) in den Jemez Mountains, nordwestlich von Albuquerque. Leider müssen wir im Visitor Center des Stammes, das ausserhalb des Dorfes an der Hauptstrasse steht, zur Kenntnis nehmen, dass die meisten Indianerdörfer den Touristen nicht als Showobjekt zur Verfügung stehen. In der Ausstellung des Visitor Centers können wir dank dem kleinen angeschlossenen Museum ihre Entwicklung und ihr heutiges Leben sehr gut nachvollziehen. Ein tolles Souvenir in Form einer traditionellen Geschichtenerzählerin (Storyteller) begleitet uns nun auf unserem weiteren Weg.
Im Bandelier National Monument bekommen wir dann doch noch jahrhundertealte Wohnsiedlungen der Indianer zu Gesicht. In der Frijoles-Schlucht, einem Canyon aus vulkanischem Gestein, staunen wir, wie sie ihre Wohnungen in diese lockeren Gesteinsmassen bauten. Das Visitor Center berichtet sehr ausführlich und anschaulich über die Vorläufer der Pueblo-Kultur, die diese Gegend zwischen 1100 und 1550 besiedelten.
Die staatlichen Informationscenter sind überall grosszügig angelegt und faszinieren mit detaillierten Informationen über Natur, Geschichte und Kultur des Gebietes. Anhand von Reliefs, Bildern, Texten, Filmen, Modellen und Gratisbroschüren werden dem Besucher die Besonderheiten des jeweiligen Parks näher gebracht. In ihrem Bestreben, erhaltenswerte Naturgebiete zu schützen, die Besucher freundlich zu empfangen und umfassend zu informieren, sind die Amerikaner absolute Spitze!